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Auf den Weg zum guten Lehrer …

… machen sich Studienreferendare für das Fach Deutsch an beruflichen Schulen zusammen mit ihrer Seminarlehrerin, Frau StDin Helga Stadlbauer. Seit Februar 2011 ist an der Beruflichen Oberschule Straubing erfreulicher Weise ein Seminar eingerichtet, so dass die Lehrerausbildung explizit auf dem Stundenplan unserer Schule steht. Während der 20 Fachsitzungen stehen zentrale Fragestellungen zu Didaktik, Methodik sowie fachliche Inhalten des Deutschunterrichts an der beruflichen Oberschule auf dem „Fahrplan“, der zum Ziel der guten Lehrkraft und des erfolgreichen Unterrichts führen soll. Was macht nun einen guten Lehrer aus? Welche Kriterien bestimmen den Erfolg einer Lerneinheit? Ist offener Unterricht generell besser als eine lehrerzentrierte Instruktion?

 

Setzt man sich mit derartigen Fragestellungen auseinander, stößt man auf einige recht interessante Forschungsergebnisse: Durchschnittlich 30% des unterrichtlichen Lernerfolgs der Schülerinnen und Schüler werden durch die Qualität des Unterrichts und die Professionalität des Lehrerhandelns herbeigeführt; qualitativ hochwertiger Unterricht zeichnet sich dabei  z.B. durch eine klare inhaltliche Strukturierung, ein lernförderliches Klima von Respekt und Verantwortungsübernahme, sinnstiftendes Kommunizieren und intelligentes Üben z.B. durch den Aufbau von Lernstrategien aus. Auch hat sich bestätigt, dass eine Mischung von lehrerzentriertem und offenem Unterricht im Durchschnitt zu besseren Lernergebnissen führt als die einseitige Fixierung auf eine Ausrichtung. So wie Frontalunterricht nicht generell schlecht und Gruppenunterricht nicht per se gut sind, führt auch ein eher lehrerzentrierter Unterricht nicht zu automatisch schlechteren und ein offener Unterricht nicht von selbst zu besseren Ergebnissen! Und der gute Lehrer? Er ist fachlich und methodisch kompetent, kooperativ, gerecht, freundlich, objektiv, fördernd, individuell unterstützend … Die Liste lässt sich noch weiter fortführen, doch liegt die „Kunst“ professionellen Lehrens nach einschlägiger Forschungsmeinung gerade darin, widersprüchliche Erwartungen an die Lehrertätigkeit wahrzunehmen und sie gemeinsam mit den Lernenden zu bewältigen:

  • freundlich streng sein,
  • Nähe herstellen und Distanz wahren,
  • auf Einsicht bauen und anweisen,
  • Grenzen setzen und freigeben und
  • den einzelnen fördern, aber auch nicht die ganze Klasse aus dem Blick verlieren.
 

In Hörstunden bei der Seminarlehrkraft sowie in eigenen Lehrversuchen und Lehrproben sammeln die Studienreferendare und Referendarinnen wichtige Erfahrungen in allen Bereichen der Erziehungs- und Unterrichtsarbeit. Zielsetzung hierbei ist, Kriterien der Unterrichtsplanung und –durchführung kennen zu lernen und anzuwenden, um schließlich die Unterrichtsarbeit sowie die eigene Lehrerpersönlichkeit immer wieder auf den Prüfstand stellen zu können.

 

Führt man sich die vielfältigen und zahlreichen Faktoren eines guten Lehrers und erfolgreichen Unterrichtens vor Augen, erkennen sicherlich nicht nur Studienreferendare sondern auch junge, mittelalte und alte Hasen im Lehrerberuf, dass man sich immer auf einem Weg befindet, auf dem es gilt, sich immer wieder zu hinterfragen, weiter zu lernen und sich weiter zu entwickeln. Und was besonders wichtig ist, die Schülerinnen und Schüler müssen spüren, dass man Freude an seinem Beruf hat.

 

Verfasst von StDin Stadlbauer, Seminarlehrerin