Pfandsystem in Deutschland
Aufgrund des immer stärker zunehmenden Verbrauchs von Einwegflaschen hat die Bundesregierung im Jahr 2003 beschlossen, das bestehende Pfandsystem zu reformieren. Demnach wurde nun nicht wie vorher nur auf Mehrweg- sondern auch auf Einweggetränkeverpackungen Pfand erhoben. Der Einwegpfand, umgangssprachlich auch Dosenpfand genannt, war geboren.
Der damalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin erklärte die Entscheidung so: "Das Pfand dämmt die Einwegflut ein, die mitzunehmender Wucht ökologisch vorteilhafte Mehrwegsysteme vom Markt drängt. Es ist ein Anreiz für Handel und Verbraucher, Mehrwegverpackungen den Vorzug zu geben. Und es wird dazuführen, dass Dosen und Plastikflaschen in der Verwertung statt in der Landschaft landen" (Quelle: http://www.bmub.bund.de/presse/pressemitteilungen/pm/artikel/dosenpfand-kommt-ab-1-januar-2003/, Zugriff am 26.06.2016).
Gesagt, getan. Seit dem Jahr 2006 müssen alle Geschäfte Einwegverpackungen in der jeweiligen Materialart zurücknehmen, die sie verkaufen.
Pfandtabelle

Leider hält der Plan nicht was er verspricht. Ganz im Gegenteil: Die Mehrwegquote hat sich seit der Einführung des Einwegpfands im Jahr 2003 bis 2008 etwa halbiert (auf 31%), so die GfK (Gesellschaft für Konsumforschung).
Gründe dafür sind unter Anderem uninformierte Verbraucher, die sich aufgrund der schlechten Unterscheidbarkeit von Einweg und Mehrweg schon längst nicht mehr auskennen im deutschen Pfanddschungel. Laut einer TNS-Emnid-Umfrage glaubt mehr als die Hälfte aller Verbraucher, „Pfandflasche“ sei gleichbedeutend mit „umweltfreundliche Mehrwegflasche“, was schlichtweg nicht stimmt.
Bedenkt bitte: Seit 2003 gibt es auch auf Einwegverpackungen Pfand. Mehrweg lässt sich meist an der Höhe des Pfands erkennen. In der Regel gilt:
geringes Pfand → Mehrwegflasche
hohes Pfand → Einwegpfand
Leider gibt es auch hier Ausnahmen.
Wer ganz sicher gehen will, orientiert sich an den genormten Einwegzeichen bzw. Mehrwegzeichen.
Einwegzeichen

Mehrwegzeichen

Autor: Kerstin Ludwig
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