Barfußpfad und Obstbäume


Sinnesgarten für dementiell erkrankte Menschen nimmt Form an
Schüler der Jakob-Sandtner-Realschule bauten ein Modell der Malteser-Gebäude an der Lessingstraße. Mit Hilfe dieses Modells werden nun FOS/BOS-Schüler Ideen für den neuen Sinnesgarten entwickeln.
Die Pflege dementiell erkrankter Menschen stellt Angehörige täglich vor Herausforderungen. Ein Ort, an dem sich Demenzkranke für einige Stunden außerhalb ihrer Familie geborgen fühlen, kann dabei eine Entlastung für alle sein. Der Malteser Hilfsdienst hat sich zusammen mit der Jakob-Sandtner-Realschule (JSR) und der Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS) Gedanken über dieses Thema gemacht. Unter dem Namen „Café Malta – ein Garten für die Sinne“ soll ein Sinnesgarten hinter dem Haus Valentin an der Lessingstraße entstehen.
Für Franz Liebl, Bezirksgeschäftsführer der Malteser, und Architekt Wolfgang Feldmeier ist der Sinnesgarten ein besonders Projekt. Es soll ein Garten geschaffen werden, in dem sich Demenzkranke ohne Einschränkungen frei bewegen können. Nach der ersten Kostenkalkulation und Absprachen mit den Schulleiterinnen Doris Luttner von der FOS/BOS und Regina Houben von der JSR konnte das Projekt den Schülern präsentiert werden. In Gruppen arbeiten sie nun an der Entwicklung des Sinnesgartens. Die Planung der Wege im Garten stellte die Jugendlichen vor die erste Hürde. Sie führten Experimente mit dem Rollstuhl durch, um zu sehen, ob und wie der Garten gepflastert werden muss, damit Betroffene keine Einschränkung verspüren. Es sei wichtig, den Garten so zu gestalten, dass sich Demenzkranke nicht verlaufen und immer wieder zurückfinden.
Eingeteilt werden soll das 400 Quadratmeter große Grundstück in zwei separate Ruhe- und Kommunikationsbereiche. Den Ruhebereich möchten die Schüler mit Kräutern, Windspielen oder einem Vogelbecken bestücken. Der Kommunikationsbereich soll mit einem Barfußpfad, Obstbäumen oder Objekten für den Tastsinn versehen werden. Man müsse das große Ganze im Blick behalten und das Projekt gestalterische und behindertengerecht umsetzten. „Im Moment ist es noch ein wüster Haufen“, sagt Max Messemer, zuständiger Lehrer der FOS/BOS. Dies soll sich Anfang Juli ändern. Sobald die Planung abgeschlossen ist, soll zusammen mit Wolfgang Feldmeier an der Umsetzung gearbeitet werden. Der erste Gedanke könne meist nicht umgesetzt werden. Wichtig sei, dranzubleiben und auch in eine andere Richtung zu gehen.
Eduard Haas, Schüler der JSR, hat zusammen mit seinen elf Mitschülern an dem ersten Grundmodell gebaut. Es besteht aus zwei Ebenen, damit die FOS/BOS-Schüler im weiteren Verlauf ihre Ideen in das Modell einsetzten können. Die Pläne für den Grundriss der Gebäude und des Gartens haben sie vom Architektenbüro erhalten und dann zusammen umgesetzt. Man könne etwas bewegen, das ist das Wichtigste für alle Beteiligten.
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Straubinger Tagblatt vom 08.03.2017
Erstellt am 09.03.2017 von OStR Griesbeck
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