Über die M10-Klassen der Mittelschulen können die Schüler mit ihrem Mittleren Schulabschluss die Berufliche Oberschule besuchen und ihr Abitur machen. Das hört sich nach einem ungewöhnlichen Bildungsweg an, ist es aber keineswegs: Mehr und mehr Mittelschüler nehmen dieses Angebot an und entscheiden sich nach erfolgreich bestandener Mittlerer Reife für einen weiterführenden Schulbesuch. Vergangene Woche lud daher die FOS/BOS Straubing zusammen mit Schulamtsdirektor Heribert Ketterl die Lehrkräfte der M10-Klassen zu einer gemeinsamen Fachtagung ein.
„Es ging vorwiegend darum, sich enger zu verzahnen“, fasst die Schulleiterin der Beruflichen Oberschule Straubing, Doris Luttner, die neue Idee der Fachtagung zusammen. „Dabei war es uns ein Anliegen, den M10-Lehrkräften einen Einblick in unseren unterrichtlichen Alltag zu geben. Im Gegenzug können wir besser ausloten, von welchem Punkt wir unsere zukünftigen Schüler abholen können.“ Auch Ketterl freut sich über den intensiven Austausch über die Schulartgrenzen hinaus, zumal die Absolventen der Mittelschule sich in einer speziellen FOS-Vorklasse auf die 11. Jahrgangsstufe vorbereiten können, vor allem in den Kernfächern Deutsch, Englisch und Mathematik, die mit sieben bis zehn Unterrichtswochenstunden sehr intensiv gelehrt werden. Anstatt der einjährigen Vorklasse gibt es auch die Möglichkeit, nach den Abschlussprüfungen an der Mittelschule einen sogenannten Vorkurs zu besuchen, der die leistungsstarken Schüler einmal wöchentlich auf den Übertritt an die FOS vorbereitet. So oder so: „Die Zahl der Mittelschüler an unserer Schule steigt, und das ist höchst erfreulich“, berichtet Stellvertretender Schulleiter Christian Steibl, „denn genau diese jungen Menschen sind ein Paradebeispiel dafür, dass unser Bildungssystem durchlässig ist. So war es möglich, dass ich als Beste ihres Ausbildungszweiges eine ehemalige Mittelschülerin auszeichnen durfte.“
Verfasst von StRin Julia Vogel, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Erstellt am 11.02.2019 von OStR Griesbeck